Bei chronischen Schmerzen, die weder den sogenannten konventionellen noch den operativen Verfahren zugänglich sind,
kann ein neuromodulatives Verfahren angewandt werden. Viele Patienten leiden jahrelang unter massiven Schmerzen im Bereich
der Wirbelsäule. Sie haben zahlreiche Therapien, Klinikaufenthalte oder Operationen hinter sich. Die Patienten sind auf die
Einnahme hoher Dosen an Opiaten angewiesen. Trotz dieser starken Medikamente ist eine für den Patienten zufriedenstellende
Linderung ihrer Schmerzen nicht zu erreichen. Darüber hinaus leiden die Patienten häufig unter Nebenwirkungen wie
Verstopfung, Übelkeit, Müdigkeit oder Benommenheit. Für diese Patienten ist die Anwendung eines sogenannten
Neuromodulationsverfahrens indiziert.
Medikamentenpumpe
Bei diesem Verfahren wird über einen kleinen Katheter kontinuierlich ein Schmerzmittel (am häufigsten Morphin) in den Nervenschlauch
innerhalb der Wirbelsäule appliziert. Das Medikament verteilt sich über das Hirnwasser. Durch die direkte Wirkung am Ort der
Schmerzentstehung sind nur noch sehr geringe Mengen des Medikamentes erforderlich. Bevor eine Medikamentenpumpe implantiert wird,
wird dieses Verfahren am Patienten getestet. Letztendlich entscheiden Arzt und Patient gemeinsam, ob eine Pumpe implantiert wird
oder nicht.
Bild: Fa. Codman
Neurostimulation
Dieses Verfahren ist oft die letzte Chance für Patienten mit chronischen Nervenschmerzen. Nervenschmerzen werden in ihrer spitzen,
elektrisierenden Qualität als sehr quälend empfunden. Medikamente gegen diese Art von Schmerzen haben oft Nebenwirkungen wie
Müdigkeit oder Schwindel. Bei ausreichender Wirksamkeit und nur wenigen oder keinen Nebenwirkungen, sollte man diese Art der
Therapie belassen. Oft ist es leider so, dass es zu keiner ausreichenden Schmerzlinderung und/oder zu Nebenwirkungen kommt.
Insbesondere für Patienten, die im Berufsleben stehen, oder die ein Fahrzeug führen wollen, stellen diese Nebenwirkungen ein
großes Problem dar. Die Neurostimulation ist eine schwache elektrische Stimulation am Rückenmark oder an einem peripheren Nerv.
Durch diese elektrische Stimulation wird die Schmerzweiterleitung zum Gehirn unterbrochen. Der Strom wird über ein kleines Gerät
erzeugt, dass einem Herzschrittmacher ähnelt. Dieser sogenannte Generator ist mit einer Elektrode (einem isolierten, dünnen,
flexiblen Draht) verbunden. Dieses Verfahren gibt dem Patienten die Möglichkeit ohne Medikamente ein normales Leben zu führen.
Es sollte aber solchen Patienten vorbehalten bleiben, bei denen alle anderen Therapieversuche versagt haben oder unter Umständen
nicht möglich sind.
Ihre Erkrankung und die sich daraus ergebenden Therapiemöglichkeiten werden Ihnen in meiner Praxis ausführlich erläutert.
Die Entscheidung über Ihre Behandlung und eine eventuell erforderliche Operation, wird letztendlich im Gespräch mit Ihnen getroffen.