Schmerztherapie - Injektionstherapie an der Wirbelsäule
Periduraler Schmerzkatheter (PDK)
Viele Patienten leiden unter massiven chronischen oder akuten Rückenschmerzen. Die Diagnostik zeigt häufig Verschleißerscheinungen (z.B. Bandscheibenvorwölbungen) in mehreren Segmenten der Wirbelsäule.
Insbesondere in der akuten Schmerzphase hat sich die sogenannte peridurale Schmerztherapie bewährt.
Wichtig ist, dass diese Therapie nicht am Ende, sondern am Anfang einer weiterführenden Therapie, wie zum Beispiel der Bewegungstherapie steht.
Wirkungsweise:
Durch die akute oder schon länger bestehende (chronische) Einklemmung des Nervenschlauches in der Wirbelsäule kommt es zu einer Anschwellung dieser Strukturen.
Die Injektion von abschwellenden und schmerzlindernden Medikamenten (ein hochwirksames Kortisonpräparat und ein langwirksames Lokalanästhetikum) direkt
an den Nervenschlauch innerhalb der Wirbelsäule (peridural) erzielt unter anderem durch die abschwellende Wirkung eine erhebliche Schmerzlinderung.
Diese Behandlung wird von mir ausschließlich im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt, sodass der Katheter drei bis vier Tage im
Wirbelkanal belassen werden und täglich eine Medikamenteninjektion erfolgen kann.
Spinalnervanalgesie (auch periradikuläre Therapie, PRT)
Häufig kommt es zu Nerveneinklemmungen (z.B. durch einen Bandscheibenvorfall) innerhalb der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule.
Auf diese Weise tritt eine Schmerzausstrahlung in die Arme, gürtelförmig im Bereich der Brust oder in die Beine (Ischiasschmerzen), auf.
Diese Nervenschmerzen empfindet der Patient häufig als unerträglich. Ähnlich dem Prinzip des periduralen Schmerzkatheters (PDK) soll auch hier eine
Schmerzlinderung durch Abschwellung und Betäubung des eingeklemmten oder chronisch gereizten Nerves erfolgen. Eine chronische Nervenreizung tritt zum Beispiel
immer mal wieder nach Bandscheibenoperationen durch Narbenbildung auf. Man spricht hier auch von einem Postdiskektomiesyndrom.
Aber auch eine knöcherne Nervenkanaleinengung kann einen chronischen Nervenschmerz verursachen.
Wirkungsweise:
Sofern keine Lähmung durch eine Funktionsstörung der Nerven vorliegt, besteht die Möglichkeit
den Nerv mit schmerz- und reizlindernden Medikamenten zu umspülen. Der Nerv schwillt ab, der Schmerz lässt deutlich nach
oder verschwindet völlig. Die Operation eines akuten Bandscheibenvorfalls ist häufig gar nicht mehr notwendig.
(Spinalnervanalgesie)
Injektionstherapie der kleinen Wirbelgelenke
Rückenschmerzen sind häufig durch Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (sog. Spondylarthrose) bedingt.
Man spricht auch von einem sogenannten Facettensyndrom. Der Patient empfindet dies als dumpf und tiefsitzenden
Rückenschmerz, der typischerweise durch Lageveränderung nicht beeinflussbar ist. Die Arthrose der kleinen
Wirbelgelenke ist vergleichbar mit den Veränderungen an allen anderen Gelenken des Körpers.
Häufig treten Entzündungsreaktionen und Ergussbildungen im Gelenkspalt auf.
Wirkungsweise:
Durch die gezielte Injektion von schmerz- und reizlindernden Substanzen in die Gelenkkapsel der kleinen
Wirbelgelenke wird eine Entzündungshemmung und Betäubung des Gelenkes erreicht.
(Infiltration der kleinen Wirbelgelenke)
Verödung der kleinen Wirbelgelenke
Wenn trotz gezielter Injektionen eine längerfristige Besserung des Schmerzbildes ausbleibt,
kann eine Facettengelenksverödung durchgeführt werden. In diesem Fall wird nicht das Gelenk
sondern der das Gelenk versorgende Nerv (Ramus dorsalis medialis) verödet . Auf diese Weise
kann eine länger anhaltende Schmerzlinderung bis zu einem Jahr erreicht werden.
Die Verödung kann chemisch (Glucose 5% oder Alkohol) oder thermisch (Radiofrequenztherapie) erfolgen.
Bei der Facettengelenksverödung ist ein bildgebendes Verfahren zur Gewährleistung einer korrekten Position der
Injektionsnadel zwingend erforderlich. Wir favorisieren hier die ultraschallkontrollierte Behandlung,
die im Gegensatz zu einer computertomographisch oder röntgenkontrollierten Behandlung ohne Strahlenbelastung einhergeht